In 5 Schritten zum Knochenaufbau

Ein Gebiet der Zahnchirurgie, an dem stets großes Interesse besteht. Aber was genau verbirgt sich hinter dem Begriff und wie sieht die entsprechende Behandlung aus?

Grob zusammengefasst handelt es sich dabei um einen chirurgischen Eingriff, bei dem eine solide Knochenbasis für Zahnimplantate geschaffen werden kann. Heißt: Benötigt ein*e Patient*in Zahnimplantate und ist aber zu wenig Kieferknochen vorhanden, um ebenjene Implantate sicher und fest zu verankern, kann mit dieser Behandlungsmethode Abhilfe geschaffen werden. In einem solchen Fall werden systematisch 5 Behandlungsschritte durchgeführt:

Planungsphase – ist der Knochenaufbau überhaupt nötig?

Knochenaufbau Planungsübersicht
Viele Implantate lassen sich heutzutage auch ohne Knochenaufbau setzen, während ein weitreichender Knochenverlust früher fast immer einen Aufbau von Kieferknochen nach sich zog. Wie es überhaupt zum Verlust oder Abbau des Knochens kommt, erklären wir hier ausführlicher.
Dank moderner 3D-Technologie kann heute bereits in der Planungsphase festgestellt werden, ob und inwiefern ein solcher Eingriff nötig ist. Auf Bild 1 fällt direkt auf, dass Teile der beiden geplanten Implantate seitlich am Kieferkamm freiliegen, die Implantate also wenig Halt hätten und hier der Knochenaufbau unausweichlich ist.

Implantate richtig positionieren

Positionierung der Implantate
Der erste Schritt während des operativen Eingriffs ist das Einsetzen der Implantate. In diesem Fall wird eine Navigationsschiene zu Hilfe genommen, um die exakte Position nach der vorherigen 3D-Planung zu ermitteln. Auf Bild 2 wird deutlich: Die Einsätze liegen in Teilbereichen noch frei. Diese „Lücken“ gilt es nunmehr mittels Eigenknochen und Knochenersatzmaterial abzudecken.

Kieferknochen aufbauen

Bild 3 zeigt die Anreicherung mit Eigenknochenmaterial, das in unmittelbarer Nähe des OP-Bereichs gewonnen wurde, und Knochenersatzmaterial, welches z.B. tierischen oder synthetischen Ursprungs sein kann. Auch eine „Fremdspende“ oder eine Knochenentnahme aus anderen Teilen des Körpers sind hier denkbar, kommen aber nur selten zum Einsatz. Mehr dazu lesen Sie hier.
Seitlicher Knochenaufbau

Abbaubare Barrieremembran einsetzen

Knochenaufbau - Abdeckung mit Membran
Da Schleimhautzellen schneller wachsen als Knochenzellen sorgt eine Barrieremembran aus speziellem Kollagen, die nach und nach vollständig vom Körper abgebaut wird, während der Heilungszeit für die notwendige Trennung zwischen Knochen und Schleimhautschicht. Auf Bild 4 ist das Einsetzen der Membran zu erkennen.

Abschließende Kontrolle per Röntgenaufnahme

Noch während des chirurgischen Eingriffs wird der korrekte Sitz der Implantate und der ausreichende Abstand zum Nerv mittels eines Röntgenbildes (Bild 5) überprüft.
Ob der Knochenaufbau und damit die Verankerung der Implantate erfolgreich war ist nach einer Heilungsphase von XX Wochen zu überprüfen. In den allermeisten Fällen ist kein Folge-Eingriff nötig, sodass der/die Patient*in das neue Mundgefühl rundum sorglos genießen kann.
Röntgenkontrolle nach Knochenaufbau