Benex-Extraktionssystem (Der Korkenzieher-Effekt)

Das Team der ZPK Herne ist unermüdlich auf der Suche nach Behandlungsmethoden, die den medizinischen Ablauf verbessern, die Eingriffe gewebeschonend werden lassen und die Wundheilung optimieren, schlicht nach allem, was dem aktuellen Stand der Zahnmedizin entspricht. Je schonender – also minimalinvasiver -, desto besser! So auch im Hinblick auf das Entfernen von stark zerstörten Zähnen und Wurzelresten, das oft mit hohem chirurgischem Aufwand, Gewebeschrumpfungen nach der Operation und Verlust von Knochenmasse verbunden war. Gerade letzteres kann sich für eventuelle direkte Implantationen als problematisch erweisen.

Mit der sogenannten Benex-Extraktionsmethode können diese Risiken verringert werden. Klinische Studien bestätigen die hohe Erfolgsrate des Systems. Aber wie funktioniert es genau?

Benex Extraktor

Die Benex-Methode: so funktioniert’s!

Um es mit einfachen Worten zu erklären: Die Benex-Methode basiert auf dem Korkenzieher-Prinzip. Im zu entfernenden Zahn bzw. Wurzelrest wird zunächst eine Schraube verankert. An diese setzt nun ein speziell angefertigtes Instrument, der Benex-Extraktor, an und baut langsam Zug auf. Jetzt entsteht im Knochen ein Unterdruck und bei einer bestimmten Spannung löst sich in einem Ruck der Wurzelrest, oft wird das durch ein kleines „Plopp“-Geräusch begleitet, wie wenn sich ein Korken aus der Flasche löst.

Das Knochenfach bleibt so erhalten und es muss im idealen Fall kein Knochen weggefräst werden.

Benex Extraktor im Einsatz

Klinisch bestätigt

An der Klinik für Oralchirurgie der Universität Birmingham (Großbritannien) wurde dieses Verfahren an Patienten getestet, die mindestens einen stark zerstörten Zahn oder Wurzelrest aufwiesen, der mit herkömmlichen Methoden wie der Zangenextraktion nicht entfernt werden konnte. Die Erfolgsrate hing dabei maßgeblich vom Zahntypen ab: Einwurzelige Zähne konnten häufiger restlos entfernt werden (89%) als mehrwurzelige (43%). Mehr dazu finden Sie hier.

Zu erwähnen ist auch die dabei beobachtete Extraktionszeit, die im Durchschnitt nur 10,5 Minuten betrug.

Nach Extraktion
Extrahierter Zahn

Risiken und Nebenwirkungen

Jede noch so durchdachte Methode hat ihre Grenzen, denn schließlich stellt sich jede Mundraum-Situation immer etwas anders dar.

Die Benex-Methode ist u.a. nicht anwendbar, wenn die zu entfernende Wurzel bereits zu stark frakturiert oder durch Karies weitgehend aufgelöst ist. Dann findet der Anker nur unzureichenden oder gar keinen Halt und kann im Folgenden durch den Benex-Extraktor nicht ausreichend belastet werden.

Ausschlaggebend für eine erfolgreiche Anwendung der Benex-Methode ist außerdem die korrekte Positionierung der Schraube.

Zugschraube und Eindrehhilfe

Das ZPK-Fazit

Für die minimalinvasive Zahnentfernung eignet sich das Benex-Extraktionssystem in vielen Fällen hervorragend, insbesondere wenn ein Sofortimplantat gesetzt wird. Dabei wird der Knochen maximal geschont und nicht aufgedehnt oder gefräst.

Die bisherigen klinischen Ergebnisse sowie unsere eigenen Erfahrungen mit diesem Verfahren sind bisher vielversprechend!