Wie äußern sich die Symptome einer craniomandibulären Dysfunktion?

Eine craniomandibuläre Dysfunktion (CMD) geht mit sehr unspezifischen Krankheitssymptomen einher, die einen Zusammenhang mit einer Fehlregulation des Kauapparates oft nicht sofort vermuten lassen. Dies führt leider häufig zu Falschdiagnosen, mit der Folge, dass zwar die Symptome, nicht jedoch die tatsächlichen Krankheitsursachen behandelt werden. Daher verwundert es nicht, dass Patienten, die uns erstmals aufsuchen, oft Jahre des „Herumdokterns“ hinter sich haben.

Die vielen Gesichter der CMD

Eine CMD hat viele Gesichter. Verlust von Zahnsubstanz, Zahnschmerzen, Zahnfleischprobleme, Kiefergeräusche, Kieferknacken sowie Schmerzen in der Kiefermuskulatur und den Kiefergelenken gehören zu den offensichtlichsten Symptomen einer craniomandibulären Dysfunktion.

Bei Schmerzen im Bereich der Ohren, Tinnitus, Migräne oder bei Schwindelattacken und Sehstörungen vermutet man schon weniger einen Zusammenhang mit einer Problematik im Kauapparat. Dabei sind auch dies sehr häufig vorkommende Symptome einer CMD.

Leidet ein Mensch unter Schmerzen im Bewegungsapparat, Verspannungen in den Schultern und im Nacken oder unter Problemen mit der Körperhaltung (z. B. Beckenschiefstand), kommt kaum noch jemand auf die Idee, dass eine funktionelle Störung in den Kiefergelenken die Ursache sein könnte. Dennoch können all diese gesundheitlichen Beeinträchtigungen mit einer craniomandibulären Dysfunktion zusammenhängen.

Zusammenhang zwischen CMD und anderen Erkrankungen

Die Gesichtsmuskeln sind über Nervenbahnen mit der Hals- und Nackenmuskulatur verbunden. Schmerzimpulse, die beispielsweise aufgrund von Kiefergelenksbeschwerden in der Gesichtsregion entstehen, können deshalb an die Hals- und Nackenmuskulatur übertragen werden. Diese Art der „Schmerzprojektion“ funktioniert auch von den Kiefergelenken zu anderen Gelenken des Körpers. Wenn also plötzlich das Hüftgelenk schmerzt, können hierfür durchaus Verschiebungen in den Kiefergelenken die Ursache sein. Bei den genannten Beispielen ist zu beachten, dass diese Art der Verkettung auch in die umgekehrte Richtung funktioniert. Leidet eine Person beispielsweise unter einem Hüftschiefstand, dann kann sich dies unmittelbar auf die Lage der Kiefergelenke auswirken.

Diese Beispiele machen deutlich, warum ein ganzheitlicher Therapieansatz unter Einbeziehung von Physiotherapeuten, Orthopäden und Osteopathen für den Behandlungserfolg bei einer CMD so wichtig ist.

Symptome einer CMD

Die folgende Übersicht gibt Ihnen einen guten Überblick über mögliche CMD-Symptome:

Zähne Kiefer- und Kiefergelenke
  • Zähneknirschen
  • Zähnepressen
  • orale Taubheitsgefühle
  • empfindliches Zahnfleisch
  • empfindliche Zähne
  • Zähne von Ober- und Unterkiefer treffen nicht genau aufeinander
  • Beiß- und Kau-Schwierigkeiten
  • Knacken in den Kiefergelenken
  • Reiben in den Kiefergelenken
  • Kiefergelenkschmerzen
  • Schwierigkeiten beim Öffnen und Schließen des Mundes
  • Mundbrennen
  • Taubheitsgefühl in der Zunge
Kopf und Gesicht Halsbereich
  • Kopfschmerzen oder Migräne
  • Verspannungen und Schmerzen in
    der Gesichtsmuskulatur
  • Berührungsempfindlichkeit am Kopf
  • Tinnitus (Ohrgeräusche wie z. B. Pfeifen)
  • juckende oder schmerzende Ohren
  • Hörminderung
  • Schwindelattacken
  • Lichtempfindlichkeit
  • Sehstörungen
  • Augenschmerzen
  • Heisere Stimme
  • andere Veränderungen der Stimme
  • Sprachstörungen
  • Schluckschwierigkeiten
  • Halsschmerzen
  • Räuspern
  • Globusgefühl (Kloß) im Hals
  • Atemgeräusche
  • Schnarchen

 

Körper Psyche
  • Müdigkeit
  • Nackenverspannungen
  • Nackensteifigkeit
  • Schulter- und Rückenschmerzen
  • Taubheitsgefühle, vor allem in Fingern und Armen
  • Hüftgelenkprobleme
  • Knieprobleme
  • Fußprobleme
  • Stress aller Art
  • Stimmungsschwankungen
  • Schlafprobleme
  • innere Unruhe
Manuelle Funktionsanalyse CMD

CMD Diagnose & Test

Leiden auch Sie an einem oder mehreren der vorgenannten Symptome? Dann ist es vielleicht an der Zeit, einen Termin mit unserem CMD-Spezialisten zu vereinbaren. Wir gehen den Ursachen Ihrer Probleme mit professionellen diagnostischen Verfahren wie der Funktionsanalyse sowie mit viel Erfahrung und Fingerspitzengefühl auf den Grund. Gemeinsam mit Ihnen erstellen wir nach der Diagnose ein perfekt auf Sie zugeschnittenes Therapiekonzept erstellen – für ein Leben ohne Schmerzen.

Möchten Sie bereits jetzt wissen, ob Sie eventuell an einer CMD leiden? Dann machen Sie doch einfach unseren CMD-Selbsttest. Bitte beachten Sie jedoch, dass dieser eine eingehende Untersuchung durch den ganzheitlichen CMD – Zahnarzt nicht ersetzen kann.

> Weitere Informationen zum Thema CMD-Diagnostik

Ursachen – Wie entsteht eine craniomandibuläre Dysfunktion?

Der Kauapparat – ein sensibles System

Beim Begriff Kauapparat denken die meisten Menschen nur an Zähne. Dabei zählen auch

  • Kiefergelenke
  • Gelenkkapseln
  • Haltebänder
  • Kiefermuskeln
  • Zungenmuskeln
  • Rachenmuskeln sowie
  • die Nackenmuskeln

dazu. Das sensible System des Kauorgans unterliegt einem ausgeklügelten Regelkreis, der vom Gehirn gesteuert wird. Wird dieser gestört, entstehen Probleme in den Kiefergelenken, beim Zusammenbiss (Okklusion) und bei den Bewegungsabläufen der Kiefer. Wenn sich also durch bestimmte Einflüsse die Kontaktpunkte der Ober- und Unterkieferzähne verschieben, ist die gleichmäßige Verteilung der Kaukräfte auf den Unterkiefer nicht länger gewährleistet. Dadurch werden die Kiefergelenke ungleichmäßig belastet, und das „Gebiss“ gerät in eine „Schieflage“.

Die Zähne der beiden Zahnreihen „versuchen“ trotzdem, die richtigen Kontaktpunkte zu finden. Hierdurch kommt es zu einem unphysiologischen Beiß- und Kauverhalten, das schließlich zu Kiefergelenkschmerzen und Verspannungen führt. Die Verspannungen manifestieren sich meist zuerst in der Gesichtsmuskulatur. Im schlimmsten Fall kommt es durch den Fehlbiss zu Verschiebungen zwischen Kieferköpfchen und Gelenkgrube, wodurch unangenehme Knackgeräusche entstehen können. Durch diese Prozesse wird eine wahre Schmerzspirale in Gang gesetzt.


Wichtigste Ursachen einer CMD

  • Schiefe Bisslage
    • Veränderungen der Bisslage kann durch fehlende Zähne entstehen. Sitzt der Zahnersatz nicht richtig oder wurden Kronen und Inlays nicht korrekt eingepasst, kann es ebenso zu einer unnatürlichen „Bisslage“ beziehungsweise Okklusionsstörungen kommen.
  • Stress
    • Menschen, die privatem oder beruflichem Stress ausgesetzt sind, haben oft eine verspannte Gesichtsmuskulatur. Häufig spielt hierbei auch nächtliches, seelisch bedingtes Zähneknirschen eine Rolle, welches die Kiefergelenke sehr belastet. Verspannungen und Kiefergelenksprobleme sind hier zwei Seiten ein- und derselben Medaille und verstärken sich gegenseitig.
  • Trauma und OPs
    • Bei Unfällen kommt es häufig zum Schleudertrauma, das zu Verschiebungen in den Hals- und/oder Brustwirbeln führen kann. Diese Verschiebungen sorgen aufgrund der “CMD-Funktionskette” schließlich zu einem Ungleichgewicht in den Kiefergelenken und zusätzlich zu Verspannungen in der Gesichts- und Kiefermuskulatur. Kopf- und Halsoperationen haben oft ganz ähnliche Auswirkungen. Auch Operationen – zum Beispiel an den Extremitäten – sowie Narbenbildungen nach Operationen können bei der Entstehung einer CMD eine Rolle spielen.
  • Körperfehlhaltung
    • Sehr häufig wird eine CMD von einer falschen Körperhaltung verursacht. Besonders am Arbeitsplatz sitzen viele Menschen schief oder verkrümmt. Manchmal ist es sogar nur der Kopf, der gewohnheitsmäßig schräg gehalten wird. Diese Körperfehlhaltungen führen schnell zu einem Ungleichgewicht in den Kiefergelenkpfannen, wobei sich diese und die gleichzeitig auftretenden Rückenschmerzen und Verspannungen im Oberkörper gegenseitig verstärken. Glauben Sie aufgrund der genannten Symptome, an einer CMD zu leiden? Dann machen Sie doch einfach unseren CMD-Selbsttest oder finden Sie heraus, wie die Körperhaltung mit einer CMD zusammenhängen kann.